Geschichten der Chedien: Das Alte Ich und die Adern der Welt
Als das Alte Ich einen Spaziergang zwischen dem Wald und dem Meer machte, stieß es auf drei Gestalten, die in ein Gespräch vertieft waren. Also blieb es ein paar Schritte entfernt stehen und lauschte, was da besprochen wurde.
Die erste Gestalt sagte:
"Ich bin Pilz und in den Bahnen meines Körpers rennen die Nährstoffe."
"Ich bin Pflanze", sagte da die zweite Gestalt, "und in den Bahnen meines Körpers rennt das Wasser."
Worauf die dritte Gestalt sagte:
"Ich bin Tier und in den Bahnen meines Körpers rennt das Blut."
Da trat das Alte Ich in den Kreis und sprach:
"Ich bin das Alte Ich und in den Bahnen meines Körpers rennt die Langeweile. Was aber rennt in den Bahnen der Welt?"
"Raum", sagte das Tier.
"Zeit", sagte die Pflanze.
"Sehnsucht", sagte der Pilz.
Und seitdem sah das Alte Ich die zitternden Adern der Welt.